Unsere Gründungsgeschichte


Bei den Gründungsmitgliedern der LAG Partizipation handelt es sich um einige der Träger und Personen, die in den vergangenen zehn Jahren an der Organisation, Vorbereitung und Durchführung der Landesjugendkongresse maßgeblich beteiligt waren. Dazukommend sind fünf der Gründungsmitglieder ausgebildete Multiplikator:innen für Partizipation in den HzE. 

 

Auf dem letzten Landesjugendkongress 2021 wurde im Workshop der Fachkräfte und Gäste die titel-gebende Frage:

„Wann bekommt Schleswig-Holstein endlich eine Landesjugendvertretung?“ nicht nur diskutiert, sondern abschließend mit großer Mehrheit beantwortet: „2023, auf dem nächsten Landesjugendkongress!“

 

Wir möchten an dieser Stelle nicht verschweigen, dass sowohl der Gründung des Vereins, als auch der Thematik des o.g. Workshops eine gewisse Resignation vieler Mitglieder der bisherigen AG Partizipation vorausging. Die bis dahin mit großem finanziellem und ehrenamtlichem Aufwand organisierten Kongresse der letzten zehn Jahre brachten im Durchschnitt 90 junge Menschen und 40 Fachkräfte pro Kongress aus den Hilfen zur Erziehung zusammen, die in jeweils mehreren thematischen Workshops offen über ihre realen Probleme einer wirklichen Beteiligung in den Einrichtungen und Jugendämtern berichteten, gemeinsam mit Fachkräften und Gästen diskutierten und dabei tolle Lösungen erarbeiteten, für die ihnen auch große Anerkennung ausgesprochen wurde.

Nach den Kongressen erfuhren die jungen Menschen wenig Rückmeldung zur Umsetzung der von ihnen erarbeiteten Lösungsvorschläge und es blieb ihnen damit eines verwehrt, was Kernthema demokratischer Partizipation ist: Selbstwirksamkeit. 

Das galt gleichermaßen für die AG-Mitglieder: Zum nächsten LJK waren die teilweise gleichen Themen wieder Inhalt der Workshops, wieder tolle Ergebnisse und … auf ein Neues… 

 

Dass wir mit dem Fachkräfte-Workshop 2021 nicht nur beim Landesjugendamt „offene Türen eingerannt“ haben, sondern dieses Thema seitens des Bundestags (KJSG!) und des Kieler Landtags (Antrag der Fraktionen von CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und der Abgeordneten des SSW für die Schaffung einer Institutionalisierte(n) Interessenvertretung für Kinder und Jugendliche in den stationären Hilfen zur Erziehung Unterstützung erfuhren, bestärkte uns in dem Vorhaben, unseren bis dato losen Verbund engagierter Träger und Persönlichkeiten in eine juristisch anerkannte, gemeinnützige Institution umzuwandeln. 

 

Die LAG.Parti, wie wir uns kurz nennen, hat sich mit ihrer Gründung der Begleitung von jungen Menschen aus den Hilfen zur Erziehung verschrieben. Das bedeutet zukünftig, dass unsere LAG.Parti auch die Jugendkongresse organisieren und durchführen will. Darüber hinaus wollen wir durch Fachtage, Workshops, Multiplikator:innen-Ausbildungsgänge und Netzwerkarbeit das Thema Partizipation in den HzE als selbstverständlich gelebten Teil von Pädagogik „nach vorn bringen“ und fachlich und methodisch untermauern. 

 

Wir wollen die Idee einer Landesjugendvertretung bei den jungen Menschen einbringen und sie dabei parteilich begleiten, ihre wirklich eigene Interessenvertretung aufzubauen: Bottom-up statt Top-down. Dafür sind wir in engen Abstimmungen mit dem Land und der Politik. 

 

Das alles ausschließlich ehrenamtlich zu realisieren, wird uns nicht möglich sein und deshalb sind wir froh, dass das Land Schleswig-Holstein uns nach einem Ausschreibungsverfahren und einer entsprechenden Bewerbung der LAG. Parti dafür Fördermittel bereitgestellt hat.